Die Stadt proppenvoll, kilometerlang dicht gedrängte Zuschauerreihen vom Grautal über das Bahnhofsviertel bis zum Marktplatz, so kann man Gemünden erleben, wenn „es Züchle künnt“. Kein Name könnte in der Eisenbahnerstadt besser für den Faschingshöhepunkt der Region passen. Deutschlands größter Trottoirfaschingszug, mit ca. 50 - 60 Gruppen aus Spessart, Sinngrund, Main- und Saaletal begeistert Jahr für Jahr an die 10 000 Menschen, unter ihnen viele Fans von außerhalb, die mittlerweile den Geheimtipp fränkischen Fasenachtstreibens für sich entdeckt haben und scharenweise mit der Bahn anreisen. Die Fahrzeugbreite der Motivwagen ist beim „Züchle“ auf etwas über einen Meter beschränkt, was jedes Jahr zu neuen Innovationsschüben führt. Kaum zu glauben, was sich dank kreativer Stammtische in der Planungsphase, technischer Hilfsmittel und handwerklichem Geschick auf ein Handwagengestell bauen lässt. Dazu kommt, dass der Gemündener Gaudiwurm ein Festival für alle Generationen ist. Die jüngsten Teilnehmer blicken neugierig, noch in Pampers gepackt, im Bärchenkostüm aus dem Bollerwagen.