Im Westflügel der stolzen Festungsanlage Plassenburg hoch über Kulmbach befindet sich das Landschaftsmuseum Obermain, in dem kunst- und kulturgeschichtliche Exponate aus dem Obermaingebiet und der Stadt Kulmbach zu sehen sind.
In der Ausstellung werden die Entwicklung der Stadt Kulmbach und natürlich vor allem die Herrschaftsgeschichte unter den fränkischen Hohenzollern aufgezeigt – direkter Blickkontakt mit dem Markgrafen ist also garantiert. Besonders bedeutend für die Geschichte der Plassenburg ist Markgraf Georg Friedrich, der sie nach ihrer Zerstörung wieder aufbauen ließ. Der Heimholung seiner Braut Sophie von Braunschweig-Lüneburg auf die Plassenburg, die mit einem rauschenden Fest gefeiert wurde, ist ein exquisites Zinnfigurendiorama gewidmet.
Auch eine von lediglich vier auf Ziegenleder gemalten Kopien der Ebstorfer Weltkarte ist im Landschaftsmuseum ausgestellt. Das im Landesarchiv Hannover aufbewahrte Original wurde 1943 bei einem Bombenangriff zerstört. Diese mittelalterliche „Radkarte” dokumentiert, dass die Plassenburg bereits um 1300 zu den bedeutenden Orten in der damals bekannten Welt zählte.
Obwohl Markgraf Christian ein eher vorsichtiger Taktierer war, wurde das protestantische Kulmbach dennoch von den katholischen Truppen Wallensteins im Dreißigjährigen Krieg belagert. Die um 1632 in Kulmbach wütende Pest verschonte nur rund 40 wehrfähige Männer. Aus Angst vor Plünderung vergrub die bedeutende Händlerfamilie Gutteter eine Sammlung feinster Goldschmiedearbeiten auf ihrem Landsitz im heutigen Stadtteil Pörbitsch. Erst 1912 wurde der „Pörbitscher Schatz” zufällig bei Bauarbeiten wiedergefunden: Heute gehört er zu den glänzenden Höhepunkten des Museums.
So reicht die thematische Vielfalt der einzelnen Ausstellungsbereiche von der Erdgeschichte über die Archäologie bis ins 19. Jahrhundert: Das Museum spiegelt damit die wechselvolle Geschichte der Stadt Kulmbach und der Hohenzollernfeste Plassenburg wider.