Fast hundert Jahre lang - von etwa 1822 bis 1909 - lebte Reb Mendel Rosenbaum (1783-1868) bzw. seine Nachfahren im säkularisierten Unterzeller Kloster, im sogenannten „Judenhof“. Beim Eintritt in den heutigen Judenhof, durch den oberen wie auch den mainseitigen Torbogen, können Besucher die aus dem Stein gehauenen Vertiefungen für eine Mesusa (jüdische Schriftkapsel, die in einen Türpfosten eingelassen ist) betrachten.
Im Anwesen Judenhof 1 a befindet sich die Rosenbaumsche Laubhütte, die von der Marktgemeinde zur Informationsstätte für jüdische Kulturgeschichte umgebaut wurde. Die Rosenbaumsche Laubhütte – ein Informationspunkt für jüdische Kulturgeschichte.
Der fast unberührte und gute Erhaltungszustand der Laubhütte in Zell sowie ihre langjährige Nutzung für Laubhüttenfeste bis zur Jahrhundertwende machen dieses Denkmal einzigartig in Deutschland. Es wurde als Informationspunkt für jüdische Kulturgeschichte von der Marktgemeinde Zell saniert und als wichtiges Zeugnis der kulturellen und religiösen Vielfalt unserer Heimat mit öffentlichen Mitteln gefördert. In der Unterzeller Laubhütte wird das fast 100-jährige Leben und Wirken der Familie Rosenbaum zur schwierigen Zeit der Judenemanzipation dokumentiert. Als Bildungs- und außerschulischer Lernort für jüdische
Kulturgeschichte in Unterfranken dient die Einrichtung generationenübergreifend
dem Verständnis von jüdischer Kultur und Tradition.