Der als Erfinder und erfolgreicher Fabrikant zu einem großen Vermögen gekommene Anton Gentil (1867– 1951) ging in die Geschichte der Stadt als begeisterter Sammler, Künstler und Mäzen ein. Im Laufe seines Lebens erbaute er in Aschaffenburg mehrere fantasievolle Domizile, die er mit einer ebenso spektakulären wie vielfältigen Kunstsammlung ausstattete. Werke der mittelalterlichen Kunst, niederländische Malerei, aber auch Zeitgenossen, wie Franz von Stuck, faszinierten ihn ebenso wie Ostasiatika und die heimische Volkskunst. 1949 überschrieb Gentil das Anwesen in der Grünewaldstraße mit dem vielseitigen und überaus kostbarsten Kunstbesitz seiner Vaterstadt. Die Ausstattung des Hauses hat sich bis heute unverändert erhalten. Ein originelles „Sammlerhaus“, dessen eigenwilliger Stil und besondere Atmosphäre aus der Tradition der Künstlerhäuser und der Arts and Crafts-Bewegung zu verstehen ist. 1951 starb der Sammler an den Folgen eines Autounfalls. Im Gedächtnis der Bevölkerung ist er nicht nur aufgrund seiner Kunstwerke, sondern auch wegen der nachhaltigen Wirkung seiner Persönlichkeit bis heute lebendig.
Ein Besuch ist nur nach Voranmeldung oder mit einer öffentlichen Führung möglich.